Finkenwerder. Das kann sich heute kaum noch jemand vorstellen, der sich nicht erinnert: Mitten durch Finkenwerder rumpelten einst schwere Güterzüge – direkt neben dem Marktplatz. Die Deutsche Werft auf der Rüsch-Halbinsel und der Hamburger Flugzeugbau wurden von der Hafenbahn mit Material versorgt. In den 1930er-Jahren wurde ein Bahndamm quer über die Insel aufgeschüttet und die Trasse gelegt. 1937 fuhr der erste Zug über die eingleisige Strecke.
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Seit Jahren ist das Gleis tot. Konzepte für die Nachnutzung ließen aber lange auf sich warten. Nun ist für einen Teil der Strecke die zukünftige Nutzung geklärt: „Zwischen Uhlenhoffweg und Steendiek wird ein asphaltierter Weg hergestellt“, sagt Ralf Neubauer (SPD), Vorsitzender des Regionalausschusses Finkenwerder.
Damit werde ein Wunsch erfüllt, den vor allem die Bewohner der Seniorenwohnanlage am Uhlenhoffweg und des benachbarten Bodemann-Altenheims lange gehegt hatten: Ihr bisheriger Weg in den Ortskern führt derzeit noch beschwerlich und relativ steil über den Norderschulweg auf den Neßdeich. Der Bahndamm, der direkt an beiden Anlagen verläuft, hat die Deichhöhe bereits. Nachdem die Hamburg Port Authority (HPA) die Gleise und Schwellen bereits entfernt hat, muss sie nun noch den Schotter und ihr „Betreten verboten“- Schild zurückbauen, damit der Weg angelegt werden kann.WERBUNG
Auch zusätzliche Parkplätze sind geplant
Auch für den Bereich zwischen Uhlenhoffweg und Landscheideweg gibt es Pläne: Dort sollen zusätzliche Parkplätze hergestellt werden, um dem großen Parkdruck dort abzuhelfen. Die Bahnstrecke war eigentlich schon mit der Schließung der Deutschen Werft 1976 bedeutungslos geworden. Airbus setzt auf Luft- und Wassertransport sowie auf die Versorgung per Lastwagen.
Dennoch dachte nicht jeder Finkenwerder sofort daran, die Bahn abzubauen. Im Gegenteil: Immer wieder tauchte die Strecke in Gedankenspielen auf, Finkenwerder ans S-Bahn-System anzuschließen. 2012 war mit solchen Spekulationen dann aber endgültig Schluss: Beim Bau der Finkenwerder Umgehungsstraße wurde kein Übergang für die Bahn hergestellt und die Strecke somit gekappt. Auch eine Nutzung des Bahndamms als Freizeitradweg war angedacht. Allerdings gelten die Brücken der Strecke als abgängig und werden wohl eines Tages abgebaut werden müssen.
( xl)